Frühere Festivals

Filmwoche 2022Trotz schwieriger Zeiten ein guter Erfolg

Die Palästinensische Filmwoche 2022  wurde – wegen der durch die Anfang des Jahres noch herrschenden Beschränkungen – in zwei Teilen durchgeführt. Vom 21.-27.2. wurde daher im wesentlichen das bereits für November 2020 vorgesehene aber pandemiebedingt leider abgesagte Programm gezeigt. (Die ursprünglich für 2021 geplante Durchführung musste leider ebenfalls entfallen, wir haben uns allerdings entschlossen, den Film „Jaffa – The Oranges’s Clockwork“ als einzelne Sonderveranstaltung am 10.6.2021 zu zeigen.)

Unser Programm im Jahr 2022 sah letztendlich folgendermaßen aus:

21.-27.2.: Es wurden insgesamt 16 Filme gezeigt. Die Hauptfilme waren „Between Heaven and Earth“, „Advocate“ und „Gaza mon Amour“. An zwei Tagen wurden sechs Kurzfilme gezeigt, welche von Student*innen des Dar-Al-Kalima University College of Arts and Culture in Betlehem gestaltet worden sind. Der Besuch lag mit 450 Personen geringfügig unter den Werten aus 2019.

30.11.-4.12.: Zum traditionellen Novembertermin beschränkten wir uns auf drei Filme: „Let it be Morning“, „Beirut – Eye of the Storm“ sowie „200 Meters“, letzteren als Matinee Sonntag Mittag. Der Besuch war mit 200 Personen durchaus zufriedenstellend.

Berücksichtigt man also den Besuch beider Termine im Jahr 2022 lag dieser insgesamt bei 650 Personen und damit sogar deutlich über den Besuchszahlen vor der Pandemie. Man kann also zusammenfassend feststellen, dass es uns trotz des ziemlich geringen Budgets, der – sicherlich in erster Linie aus politischen Gründen gegebenen – geringen medialen Beachtung sowie der in den vergangenen zwei Jahren vorherrschenden pandemiebedingten Einschränkungen durchaus gelungen ist, ein gewisses Stammpublikum zu rekrutieren. Probleme bestanden leider beim durchschnittlichen Altersspektrum der Besucher*innen. Es gelang uns einfach zu wenig, jüngeres Publikum anzusprechen. Wir werden bei Planung und Werbung für unsere kommenden Festivals (der Termin Ende November wird auf jeden Fall bestehen bleiben) darauf Rücksicht nehmen.

Abschließend sei die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Votiv Kino betont und auch unseren inzwischen „Stammsponsoren“ Wien Kultur, die Erdberg Apotheke, die Apotheken Rennweg und am Naschmarkt sowie Abdallah Turki und Familie gedankt.

Das GÖAB-Filmteam: Susi Anderle und Fritz Edlinger.



Die diesjährigen Programm-Highlights

Between Heaven and Earth von Najwa Najjar

Salma und Tamer lassen sich nach fünf Jahren Ehe scheiden. Wegen der Scheidung in Nazareth wird es Tamer erstmalig erlaubt, den israelischen Checkpoint zu überqueren. Dort machen sie eine schockierende Entdeckung über die Vergangenheit von Tamers Vater. Das gelüftete Geheimnis führt die beiden auf eine emotionale Reise, auf der sie Verlust und Verrat in der Vergangenheit und deren Auswirkung auf sie selbst erforschen.

Der Film ist für den Auslands Oscar 2020 nominiert.


Advocate von Rachel Leah Jones und Philippe Bellaiche, mit: Lea Tsemel, Michel Warschawski, Hanan Aschrawi u.a.m.

Lea Tsemel hat ihr gesamtes Berufsleben als Menschenrechtsanwältin in Israel verbracht und hauptsächlich Palästinenser*innen verteidigt, die sich der Besatzung widersetzt haben. Der Film folgt der engagierten Anwältin und zweien ihrer Fälle. Interviews mit ihrer Familie und mit Kollegen bezeugen ihren Mut, ihre Hartnäckigkeit und ihre unerschütterliche Moral.

Der Film ist vielfach ausgezeichnet:

DocAviv Film Festival 2019 Winner Israeli Competition Best Israeli Film

Krakow Film Festival 2019 Winner Golden Horn Best Feature-Length Documentary

Palm Springs International Film Festival 2020 Winner Bridging the Borders Award

Thessaloniki Documentary Film Festival 2019 Winner FIPRESCI Prize International Competition


Kurzfilmprogramm des Dar Al-Kalima University College of Arts & Culture

Seit der Gründung 2006 hat sich Dar Al Kalima zu einem Zentrum der künstlerischen Ausbildung im Westjordanland entwickelt.

Die Filme der Absolvent*innen erzählen Geschichten, die um die palästinensische Identität kreisen und unterschiedliche Facetten der palästinensischen Gesellschaft sichtbar machen.

Neben “Between Heaven and Earth”, den Kurzfilmen des Dar Al-Kalima University College of Arts & Culture und “Advocate” sind es vor allem palästinensische Produktionen, auf denen der Fokus des diesjährigen Festivals liegt.

Dieses Jahr werden wir vermutlich wegen der Reisebeschränkungen keine Besuche von Regisseur*innen und Darsteller*innen haben, dafür aber Gespräche via Zoom und Skype.


Palästinensischer Filmtag: Donnerstag, 10.6.2021 um 19.30

Zur Überbrückung der Wartezeit haben wir für die Freundinnen und Freunde des palästinensischen Filmes eine besondere Überraschung: Am 10.6.2021 präsentieren wir im Votivkino den Film „JAFFA, THE ORANGES CLOCKWORK“ OmU. 

Vorverkauf ab 26.5.21 unter:
https://www.votivkino.at/film/jaffa-the-oranges-clockwork/ 


08.12.2019 Bericht zu den Palästinensischen Filmtagen 2019

Wieder ein schöner Erfolg

Die Palästinensischen Filmtage 2019 waren wieder ein voller Erfolg. Bei den dreizehn Vorführungen in Wien (Votiv Kino) und Graz (Rechbauer Kino) konnten wir mit rund 1.100 BersucherInnen die Zahl aus dem Vorjahr leicht übertreffen. Den Höhepunkt stellten sicherlich die ersten Abende (Naila and the Uprising) dar, an denen sowohl in Wien als auch in Graz die Protagonistin des Filmes „Naila and the Uprising“ Naila Ayesh sowie der Palästinensische Botschafter Salah Abdel Shafi teilnahmen. Aber auch die Abschlussabende mit „Writing on Snow“ des vielfach ausgezeichneten Regisseurs Rashid Masharawi wurden vom Publikum begeistert aufgenommen.

In Wien gab es gegenüber dem Vorjahr noch zwei durchaus erfolgreiche Neuerungen: ein Matinee am Sonntag, 1.12., bei dem der international mehrfach ausgezeichnete Film „Haifa“ von Rashid Masharawi gezeigt wurde, sowie ein Abschlussfest am Samstag, 30.11. im Haus der Begegnung 22, bei dem wir  über 500 BesucherInnen begrüßen konnten.

Obwohl wir mit einem Radiobericht und zwei Veröffentlichungen in Printmedien das Ergebnis des Vorjahres leicht übertreffen konnten, war die mediale Berichterstattung leider wieder höchst unbefriedigend. Das Thema Palästina ist leider nach wie vor eines, mit dem sich heimische JournalistInnen aus Angst, sich Antisemitismusvorwürfen auszusetzen, nur höchst widerwillig widmen. Dieses mediale Desinteresse steht im Widerspruch zu dem Publikumsinteresse, stellt für uns aber ein weiteres Motiv, dar die Palästinensischen Filmtage auch 2020 auf jeden Fall wieder zu veranstalten und die Öffentlichkeitsarbeit noch stärker als bisher zu intensivieren.


27.09.2019 KANAAN – Palästinensische Filmwoche 2019

„Nichts scheint es auf der Welt zugeben, das imstande wäre, die palästinensische Geschichte zu bewahren. Hört man auf, sie zu erzählen, wird sie einfach verschwinden…“
(Edward Said im Gespräch mit Salman Rushdie, 1988)

Ziel der diesjährigen Filmwoche ist es wieder, dem Wiener und Grazer Publikum die Erzählungen und die Kultur der Palästinenser*innen näher zu bringen. In Dokumentar-, Spiel- und Animationsfilmen werden wichtige und komplexe Inhalte verhandelt und Zusammenhänge bildlich und einprägsam vermittelt. Nicht wie geglaubt, liegt uns die Welt der Palästinenser*innen ganz fern. Menschenrechte und -würde sind viel diskutiert in Österreich, so sollen auch die der Palästinenser*innen sein. Die kulturellen Produktionen, die am Festival gezeigt werden, sollen dies veranschaulichen.

„… und vergiss nicht jene, die Frieden fordern.“ (Mahmoud Darwish)

KANAAN – Palestinian Film Week 2019

This year we aim again to let our audience in Vienna and Graz understand the stories and culture of the Palestinians. Documentaries, features and animation films show the complexity of the situation and create a knowledge and understanding. The Palestinians are closer to us than they seem. Human rights and dignity are discussed a lot in Austria, that’s why we should also discuss the rights of the Palestinians. And stand up for them. Cultural productions from and about Palestine should show that at this year’s festival edition.

3.12.2018 Die Palästinensische Filmwoche war ein großer Erfolg!

Danke an die knapp 1.000 BesucherInnen in Wien und Graz

Die Palästinensische Filmwoche war ein großer Erfolg. An den vier Tagen im Wiener Votivkino und den zwei Tagen im Grazer Rechbauerkino konnten wir knapp 1.000 Besucherinnen und Besucher begrüßen. Dabei fiel vor allem die altersmäßige aber auch die ethnische Mischung auf, d.h. dieBesucherInnen waren sowohl hinsichtlich ihres Alters als auch ihrer ethnischen Herkunft gut durchmischt. Damit haben wir eines unserer Hauptziele, Jung und Alt sowie indigene ÖsterreicherInnen als auch Menschen aus dem Nahen Osten zu erreichen, vollauf erreicht.

Nicht ganz erreicht haben wir ein anderes Ziel, nämlich auch von den Medien zur Kenntnis genommen zu werden. Mit einem Radio- und einem Zeitungsbericht haben wir gegenüber dem Vorjahr bereits einen Fortschritt erreicht, im Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen ist das Medienecho allerdings noch immer recht bescheiden. Dies hängt ganz offensichtlich mit der Medienberichterstattung über den israelisch-palästinensischen Konflikt generell zusammen. Diese reicht leider von höchst einseitig und tendenziös bis zu äußerst vorsichtig und zurückhaltend. Dass eine Veranstaltung wie die unsere den Israellobbyisten ein Dorn im Auge ist, kommt nicht überraschend, dass aber in fast allen Medien darüber nicht berichtet wird, ist schon merkwürdig.

An der Qualität der gezeigten Filme ist es sicherlich nichtgelegen. Diese war ausgesprochen gut, zwei davon haben es sogar zu Nominierungenzum Auslandsoscar gebracht, nämlich unser Eröffnungsfilm „3000 nights“ von Mai Masri sowie „Eyes of a thief“ von Najwa Najjar am letzten Tag. Dieser Tag stellte in Wien zweifellos den Höhepunkt der Woche dar, das Votivkino war bis auf den letzten Platz ausverkauft, wir mussten leider sogar einige Leute wegschicken.

Alles in allem war das Festival ein großer Erfolg und hat bereits Vorfreude auf die Palästinensische Filmwoche 2019, welche wieder in der letzten Novemberwoche stattfinden wird, geweckt. Wir haben auch schon mit den ersten Vorbereitungen begonnen und werden in wenigen Wochen erste Informationen bekanntgeben.

Für das Organisationsteam: Susi Anderle und Fritz Edlinger

23.10.2018 „KANAAN“ – Palästinensische Filmwoche

„Nichts scheint es auf der Welt zugeben, das imstande wäre, die palästinensische Geschichte zu bewahren. Hört manauf, sie zu erzählen, wird sie einfach verschwinden…“
(Edward Said im Gespräch mit SalmanRushdie, 1988)

Die Palästinensische Filmwoche soll das Wiener Publikum mit Hilfe von Dokumentationen und Spielfilmen mit den Erzählungen und der Kultur der Palä­stinenser bekanntmachen. Man könnte glauben, die arabische Welt liege Wien ganz fern, doch ist sie uns längst ganz nahe. Das können kulturelle Produktionen – wie die hier gezeigten Filme – veranschaulichen.

Unsere Welt ist schwer zu begreifen. Wurden vor zwanzig Jahren der Mauerfall in Berlin und das Ende des „Kalten Krieges“ bejubelt, so wurden und werden seither anderswo neue Mauern und Zäune hochgezogen. Überall geht es darum, Kriegs- und „Wirtschaftsflüchtlinge“ nicht in die westlichen Wohlstands­oasen hineinzulassen. Und an den Grenzlinien zwischen israelischem und palästinensischem Gebiet signalisieren hohe Mauern den Ausgeschlossenen, dass sie auf dem umstrittenen Territorium nur geduldet sind, keineswegs willkommen oder gar zuhause…

Die Palästinensische Filmwoche kooperiert mit Institutionen wie dem Filmlab Palestine in Ramallah, verschiedenen Film-Festivals (wie dem Boston Palestine Film Festival und dem italienischen Al Ard Filmfestival) sowie

mit bekannten Filmregisseuren. So kann diese Filmwoche dem Wiener Publikum eine ganze Reihe von außerordentlichen Filmen präsentieren, die man sonst kaum zu sehen bekommt. Einige der Filmemacher werden nach Wien reisen, um mit dem hiesigen Publikum zu diskutieren.

„Wohin sollen die Vögel fliegen, wenn sie den letzten Himmel durchquert haben?“ (Mahmoud Darwish)

Programmflyer PDF Wien

Programmflyer PDF Graz


„KANAAN“ – Palestinian Film Week

„There seems to be nothing in the world that sustains the (Palestinian) story, that keeps it there. Unless you are telling it; it is just going to drop and disappear…” (Edward Said in a conversation with Salman Rushdie, 1988)

The Palestinian Film Week is intended to introduce the Viennese audience to the stories and culture of the Palestinians with the help of documentaries and feature films. One might think that the Arab world is quite far away from Vienna, but it has long been very close to us. This can be illustrated by cultural productions such as the films shown here.

Our world is hard to understand. While twenty years ago, the world celebrated the fall of the Berlin Wall and the end of the „Cold War“, nowadays new walls and fences were and are being raised elsewhere. It’s all about not letting war and „economic refugees“ into the western oases of prosperity. On the borderlines between Israeli and Palestinian territory, high walls signal to the excluded that they are only tolerated on the disputed territory, but they are not welcome, let alone at home …

The Palestinian Film Week cooperates with institutions such as Filmlab Palestine in Ramallah, various film festivals (such as the Boston Palestine Film Festival and the Italian Al Ard Film Festival), as well as with well-known film directors. Thus, this film week can present a whole series of extraordinary films to the Viennese public. Many of which one hardly gets the chance to watch otherwise. Some of the filmmakers will travel to Vienna to discuss their productions with the local audience.

„Where should the birds fly after the last sky?” (Mahmoud Darwish)

Movieguide PDF Vienna

Movieguide PDF Graz


28.12.2017 KANAAN – Palästinensische Filmtage

Palästinensische Filmtage 29./30.11.2017 in Wien

Die Palästinensischen Filmtage 2017 waren ein voller Erfolg. An den beiden Veranstaltungstagen konnten insgesamt 400 BesucherInnen begrüßt werden. Die Regisseure von zwei der vier gezeigten Filme (Franziska Schaffner von „Blumen zwischen Trümmern“ und Al Malik AbouSidu von „Fish Less Sea“) waren persönlich anwesend und nahmen an Podiumsdiskussionen teil. Sämtliche gezeigten Filme waren jüngsten Herstellungsdatums und österreichische Uraufführungen. Die Reaktionen des Publikums waren recht positiv, bemerkenswert war auch die Tatsache, dass das Publikum hinsichtlich Herkunft, Alter und Gender ziemlich gemischt war.

Veranstaltungsort: Urania

Projektteam: Fritz Edlinger, Susi Anderle und Al Malik AbuSidu

Veranstalter: Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen

Sponsoren: Palästinensische Ärzte- und Apothekervereinigung Österreich und Österreichisch-Arabisches Begegnungszentrum

Zum Abschluss soll auch betont werden, dass die Veranstalter mit einem äußerst geringen Budget (knapp über EUR 6.000,–) das Auslangen gefunden haben, was nur durch den Einsatz eheramtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich gewesen ist. Diesen soll bei dieser Gelegenheit nochmals gedankt werden.

Der Erfolg dieser beiden Filmtage hat uns bestärkt, für November 2018 bereits eine Palästinensische Filmwoche, welche in Wien und Graz stattfinden soll, zu organisieren. Danach soll jedes Jahr in der letzten Novemberwoche eine Palästinensische Filmwoche stattfinden. Die Vorbereitungen für 2018 haben bereits begonnen!

Fritz Edlinger/13.12.2017